Western Lifestyle – unser Lebensstil kritisch betrachtet

Mario Einödmaier, Personal Training, Trainingsbetreuung, Trainingsplanung, Radsport, Laufsport, Gruppentraining, Workshops, Leistungsdiagnostik, Ausdauertraining, Krafttraining, Mobilität, Ernährung, Mikronährstoffe, Lebensstil, Lifestyle
Auswirkungen unserers Lebensstils auf unsere körperliche Leistung

Mit diesem Blog- Artikel möchte ich die Entwicklung unseres Lebensstils ein wenig kritisch betrachten, reflektieren und hoffe so einen Perspektivenwechsel bei meinen Leser:innen schaffen zu können.

In meinen Immunsignatur- Coachings versuche ich immer einen ganzheitlichen Blick vom Leben meiner Kund:innen zu erhalten. Denn nur dann ist es auch möglich ein individuelles Trainingskonzept zu erstellen, um an den „richtigen“ Schrauben zu drehen.

Dabei trifft man dann aber oft den wunden Punkt mancher Kund:innen. Dieser Punkt wird dann meist als normal angesehen und schleicht sich in die Tagesroutine ein. So wird zB.: eine Gewichtszunahme mit dem Alter als normal gesehen. Ebenso verhält es sich mit den Fragen zu ausreichender Regeneration, Problemen mit Ein- und Durchschlafphasen, regelmäßiger Bewegung,… usw: 

Oft hört man dann von den Kunde:innen: “Das ist ja bei meinen Freunden, Bekannten und Verwandten auch so. Völlig normal oder?”
Doch dabei sind diese Probleme alles andere als normal.

EVOLUTION – Die Macht unserer Gene

Unser Körper besteht aus vielen Zellen, wir stammen ursprünglich auch von Einzellern ab und sind erst im Laufe der Zeit zu Mehrzellern geworden. Also wir sind eine Summe, eine Ansammlung aus ca. 30 Billionen Zellen. Dies Zellen sind spezialisiert in Gewebestrukturen und diese Gewebestrukturen bilden unsere Organe.

Deshalb muss uns auch allen bewusst sein, dass alles was wir tun (sowohl Arbeit und Freizeit), wie wir es tun (mit welcher EMOTION – mit Freunde oder Frust), wie wir uns ernähren (natürliche Lebensmittel oder industriell gefertigte Nahrung), welchem Stress wir uns aussetzen oder auflasten (psychisch und physischer Stress), ob und in welcher Weise wir uns bewegen (MOTION)… im Grunde genommen unser gesamter Lifestyle, sich natürlich vor allem auf all unsere Zellen auswirkt.

IT'S ALL ABOUT ENERGY

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Jede unserer Zellen (außer in roten Blutkörperchen) besitzt ca. 1000 bis 2000 Mitochondrien und sind für unsere Energieproduktion zuständig – für unser ATP. Ein gesunder Körper produziert ca. die Masse des jeweiligen Körpergewichts an ATP (also eine 80kg schwere Person produziert ca. 80kg an ATP) und diese Produktion der Lebensenergie wird durch unseren Lebensstil gestört. Diese sinkt oft um 30% und noch weiter ab.

Die Folge dieser verminderten Energieproduktion sind meist Probleme, welche nicht eindeutig zugeordnet werden können.

Unsere chronischen Probleme haben oft mit einer gestörten Energieverteilung in unserem Körper zu tun. Kommt es zu einer chronischen Unterversorgung eines Gewebes ist natürlich auch die Funktionalität stark eingeschränkt.

Genau deshalb fühlen wir uns so schlapp, haben keine Lust etwas zu unternehmen oder wachen morgens wie gerädert auf. Unser Nervensystem bekommt unzureichend Energie.

Eine dauerhaft aktive Stressachse führt zu einer chronischen Aktivierung des angeborenes Immunsystem und ein chronisch erhöhtes Immunsystem kostet immens viel an Energie, welche unsseren Organen fehlt.

Chronischer Stress geht auch sehr oft mit Verdauungsproblemen einher, da der Großteil der adrenalen Hormone auch im Darm abgebaut werden und zu Durchfall führen.

Stress aktiviert unseren Sympathikus, welcher wiederum die NF-kß- Produktion steigert (ein Transkriptionsfaktor, welcher vor allem die Regulation des Immunantwort, für die Zellteilung und der Apoptose ein wichtige Rolle spielt). Dadurch wird eine Entzündungskaskade im Körper gestartet. Cortisol wird produziert. Wenn aber chronisch viel Cortisol produziert wird, dann wird auch die Entzündungsproduktion nicht gestoppt. Der Teufelskreis beginnt.

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Western Lifestyle Diet - wir leben einen Lebensstil in einer Umgebung für welche wir nicht geschaffen sind
Chronische Belastungen führen zu chronischen Problemen

Die Umstellung der Ernährung von unserer gengerechten Ernährungsweise, wie es unsere Vorfahren lebten, hin zu einer sogenannten westlichen Ernährungsweise, welche wir aktuell führen, resultiert zu immer mehr Problemen in unserem Körper. Industriell hergestellte Nahrungsmittel, mit Zusatzstoffen wie Stabilisatoren und Emulgatoren, sind uns erst seit knapp 200 Jahren bekannt und verändern sich auch fast tagtäglich – doch unsere Gene und unser Körpersystem tun dies nicht.

Die Richtung geht weg von natürlichen Lebensmitteln wie Beeren, Nüssen, Samen, Wildfleisch (wenn es gejagt und erlegt wurde), eventuell auch Fischen und Meeresfrüchten (wenn es die Möglichkeit zum Fang gab) und saisonalem Obst und Gemüse.

Die Richtung geht hin zu stark verarbeiteten Nahrungsmitteln. Diese industriell gefertigten Nahrungsmittel sind unseren Organen, vor allem unserem Darm nicht bekannt und führen zu einer Kettenreaktion an Problemen wie z.B.: Verdauungsproblemen, chronischen Gelenksschmerzen, Ein- und Durchschlafproblemen, nicht zur Ruhe kommen können, Heißhungerattacken gefolgt von Stimmungsschwankungen usw.

Unser westlicher Lebensstil führt zu chronischen Erkrankungen

Laut einer aktuellen Studie liegt gerade hier das Problem – weder Genetik, noch unser Magen- Darm- Trakt haben sich an diese Art der Ernährung anpassen können und so führt dies zu großen Problemen unserer (Darm)Gesundheit und in weiterer Folge zu einer Beeinträchtigung kognitiver Leistungen. Auch weiß man heute, dass es zwischen Darm und unserem Hirn große Verbindungen gibt, welche uns auch psychisch stark beeinflussen

The adoption of diet and lifestyle that are very different from what shaped the human genome for more than 2 million years is a major factor in the widespread prevalence of chronic degenerative diseases that are epidemic in western countries. … will not be achieved by any single dietary or lifestyle change but rather through the combination of several measures, such as regular physical exercise; stress management; sun exposure according to latitude and skin color (in order to maintain plasma 25[OH] D above 45 ng/mL and at the same time avoiding the adverse effects of excessive sun exposure); adequate sleep; avoidance of tobacco smoke; reduced exposure to pollutants, dietary AGEs, ALES, and other Maillard reaction compounds; and the adoption of a diet similar to that followed by Paleolithic hunter–gatherers.

In einer weiteren Studie wurde gezeigt, dass die westliche Ernährung, zu einer Dysbiose unserer Darmmikroben führt. In weiterer Folge wird unser Immunsystem aktiviert und stille Entzündungen nehmen ihren Weg. Und genau diese stillen Entzündungen führen zu einer Kettenreaktion von Problemen in unserem Körper.

Die Entwicklung der menschlichen Ernährung, von natürlichen Nahrungsquellen zu stark verarbeiteten Nahrungsmitteln, hat zu drastischen Veränderungen des Darm- Mikrobioms geführt, die sich negativ auf das Immunsignal, sowohl im Darm als auch im Gehirn, ausgewirkt haben.

Dies hat zu einer weit verbreiteten, chronischen Krankheit in den Industrieländern beigetragen.

In einer weiteren Studie wurde gezeigt, dass die westliche Ernährung, zu einer Dysbiose unserer Darmmikroben führt. In weiterer Folge wird unser Immunsystem aktiviert und stille Entzündungen nehmen ihren Weg.

Und genau diese stillen Entzündungen führen zu einer Kettenreaktion von Problemen in unserem Körper.

Quelle: https://www.mdpi.com/2072-6643/13/1/196
Evolution Of The Human Diet And Its Impact On Gut Microbiota, Immune Responses, And Brain Health

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Gusto vs. Hunger

Das Problem in unserer heutigen Ernährungsweise liegt auch darin, dass wir kaum noch zwischen Gusto und Hunger unterscheiden können. Meist ist das Essen zusätzlich auch noch emotional belastet und man isst, weil es eben 12 Uhr ist oder man unter Kollegen nicht ungut auffallen möchte oder… jedenfalls nicht, weil man Hunger hat.

24/7 gibt es vor allem in Städten schnelles Essen an jeder Ecke und oft greifen wir zu, weil wir Gusto haben, doch der Hunger wäre noch gar nicht so groß. Hier spielt vor allem unser Stress eine große Rolle.

Früher mussten wir Essen jagen, heute müssen wir dem Essen davonlaufen

Stress

Auch ich kenne das Thema Stress nur allzu gut und habe mir in den letzten Jahren eingestehen müssen, dass alles in Summe einfach zu viel für einen 24 Stunden Tag ist – Job, Freizeit, Freunde, Vereine, Ausbildung, Trainer, … alles ist bis zu einem gewissen Maße möglich, doch irgendwann läuft das Fass über und auch mir hat es bis zu meinem 28. Lebensjahr zwei Mal so richtig „den Stecker gezogen“.

Wann und wie lange ist Stress ok?

Stress ist ok, wenn er kurzfristig ist und ein Ende in Sicht ist. Zum Problem wird Stress, wenn kein Ende in Sicht ist und/oder es sich um emotionalen Stress mit ungelösten Problemen handelt. Aber wer gibt schon gern Schwäche zu? Wer zeigt Emotionen? Wer sagt in unserer leistungsgetriebenen Gesellschaft NEIN? Wer gibt zu, dass er sich etwas nicht zutraut?

Heutzutage wird alles optimiert – doch am Ende des Tages bleibt nicht mehr Zeit über

Da ich mich sehr mit dem Thema Stress und seinen Auswirkungen beschäftige, weiß ich heute, dass es die unzähligen Optionen im Alltag sind, welche uns heute massiv stressen.

Einfach mal zum Nachdenken – vielleicht findet sich jemand in den folgenden Zeilen wieder:

Bis 17 Uhr arbeiten, danach schnell einkaufen gehen, damit ich nach meinem Fitnesstraining von 18:00 bis 19:15 Uhr noch etwas essen kann, bevor ich mich dann mit meinen Freunden von 20:00 bis 23:00 Uhr treffe. Die verpasste Fernsehserie wird danach gestreamt, bevor ich mich um kurz nach Mitternacht ins Bett lege. Aber bevor ich schlafen gehe, werde ich noch schnell Instagram checken, damit ich keine Story verpasse und auch sicherheitshalber noch meine Mails durchschauen. Das Handy lege ich natürlich neben meinem Bett ab, falls…. . Schließlich muss ich früher ins Bett, um morgen um 07:00 Uhr in der Arbeit starten zu können.

Diäten und Stress

Kommt zum alltäglichen, meist selbst auferlegten, Stress dann auch noch die neueste Diät dazu und man beginnt sich zu kasteien, braucht man sich nicht wundern, wenn es einem an Mikronährstoffen fehlt. Bei Stress zum Beispiel benötigt der Körper das 10-fache an Magnesium!

Nur weniger zu essen, heißt nicht gleich langfristig auch weniger zu wiegen. Oft kommt es nämlich dann genau umgekehrt. Durch unseren getriebenen und stressigen Alltag steht unser Körper unter Dauerfeuer der adrenalen Hormone, allem voran Cortisol. Genau dieses Dauerfeuer von Cortisol führt neben einer Abschwächung der Nebennierenrinde auch dazu, dass unser Körper Kohlenhydrate für die Energieversorgung nutzt und unser Fettstoffwechsel behindert wird. Anfang noch von Erfolg geprägt

Wir müssen in der Lage sein, das metabolische Piano zu spielen, also sowohl Kohlenhydrate und auch Fette flexibel zu verstoffwechseln.

Dieses ureigene Instrument haben wir durch unseren Lifestyle verlernt zu spielen. Grund dafür sind mangelde Bewegung, chronischer Stress, schlechte Schlafhygiene, zu viel an industriell hergestellten Nahrungsmittel anstatt natürlichen Lebensmitteln

Vielen Dank an Dr. Gerrit Keferstein vom Mojo- Insitut für die Zurverfügungstellung des Bildes über den Energiestoffwechsel.
Wer mehr über artgegerechten Lebensstil, das Immunsystem, Regenerationsoptimierung & die Netzwerke in unserem Körper wissen möchte, dem kann ich die Immunsignatur- Coach Ausbildung ans Herz legen.

Take- home message

Wichtige Eckpfeiler für eine artgerechte Lebensweise

  • Jeder hat es täglich in der Hand an den Schrauben seiner Gesundheit zu drehen
    Wie es auch das Titelbild zeigt, kann man es selbst wählen wohin die eigene Reise hingehen soll.
    Gesundheit ist unser wichtigstes Gut. Gesundheit ist kein Besitz, sondern man muss aktiv etwas dafür tun.
  • Bewusst Zeit für sich nehmen und sich nicht die Zeit stehlen lassen
    Zeiten fixieren ohne Tablet, Handy, Fernseher (Blaulicht hemmt die Melatonin- Produktion)
    Bewusstes tiefes Atmen (Bauchatmung – 6 Sekunden einatmen, 4 Sekunden ausatmen)
  • Täglich kalt duschen
    Auch Kältereize bringen uns aus dem Gleichgewicht, zwingen uns Wärme zu produzieren und das bringt unsere Schilddrüse wieder in Fahrt und ebenso unseren Fettstoffwechsel
    https://www.youtube.com/watch?v=t0LWOW4bpTw
  • Keine Industrienahrung/Fertigprodukte – so viel wie möglich selbst herstellen
    Das spart nicht nur Geld, sondern auch eine Menge an Kalorien und Unmengen an Zusatzstoffen, welche für unseren Körper nicht verwertbar sind
  • Zuerst bewegen, dann essen
    Viel Bewegung, am besten in der Natur und im Sonnenlicht; z.B. das Auto vom Ziel ein bisschen weiter weg parken und den restlichen Weg zu Fuß zurücklegen oder mit dem Rad in die Arbeit fahren
  • Regelmäßiges Schlafen ist für die Regeneration essenziell
    Einschlaf- & und Aufstehzeiten planen (und sich auch daran halten)
  • Mikronährstoffe supplementieren
    Bewusste Ernährung ist die Basis, aber auch folgende Supplemente kann ich mit ruhigem Gewissen empfehlen und man merkt sehr rasch eine Verbesserung:
    • Omega3 (2500mg)
    • Magnesium-Glycinat (300mg mindestens, bei Stress und sportlicher Betätigung auch 600mg)
    • Vitamin D (4000iE)