Ein geniales Trio – drei Egoisten in unserem Körper

Mario Einödmaier, Personal Training, Trainingsbetreuung, Trainingsplanung, Radsport, Laufsport, Gruppentraining, Workshops, Leistungsdiagnostik, Ausdauertraining, Krafttraining, Mobilität, Ernährung, Mikronährstoffe, Lebensstil, Lifestyle
Nervensystem – Immunsystem – Metabolisches System 

Das sind die drei Big- Player in unserem Körper, welche sich die Energie in unserem Körper streitig machen. Im besten Fall hat jeder ausreichend davon, doch identifiziert eines der Systeme ein Problem so kann es die anderen Energiesysteme für sich beanspruchen. In den beiden anderen Systeme entsteht somit ein Energiedefizit und die Funktionsweise ist geschwächt.

So benötigt ein aktives Immunsystem um 40% mehr an Energie als ein ruhendes Immunsystem und fordert immer Glukose. Der Heißhunger auf zuckerhaltige Speisen wird erhöht. Gleichzeitig fühlen wir uns schlapp und haben auch keine Energie für unser Gehirn – keine klaren Gedanken, weil eben der Großteil der zur Verfügung gestellten Energie vom “egoistischen” Immunsystem verlangt wird.

Ein aktives Immunsystem erhöht den Blutzuckerspiegel und auch die Gluconeogenese startet in der Leber. Die Qualität der Muskelversorgung nimmt ab. Das Verletzungsrisiko steigt.

Auch haben wir bei chronischem Stress zum Beispiel keine optimale Immunfunktion mehr. Arbeit, Familie & Freizeit eine heiße Mischung für viele von uns. Stress welcher sich zusammenstaut und oft das System zum Überlaufen bringt.

Meistens wird man in einer stressigen Phase auch nicht krank. Erst wenn die stressige Phase vorbei ist, der Urlaub angetreten ist, dann werden wir krank. Weil eben in der stressigen Phase das Immunsystem unterdrückt ist.

Die richtige und ausreichende Energieverteilung in unserem Körper ist das A & O für langfristige Gesundheit, Lebensenergie und Freude.

IT’S ALL ABOUT ENERGY

Woher kommt aber diese Energie?

Genau, aus Nahrung – aber mit Fetten, Kohlenhydraten (und Eiweiß)
kann der Körper per se nichts anfangen – es ist nur potentielle Energie,
welche wir unserem Körper geben.

Die einzige wahre Energiewährung in unserem Körper ist ATP.

Hier fängt aber schon bei vielen das Problem an. Wir essen genügend
Nahrung mit ausreichender potentieller Energie, aber zum Beispiel auf
Grund eines aktives Immunsystems, haben wir keine Energie in unserem
Gehirn bzw. in unseren Muskeln – wir fühlen uns schlapp und müde. Kcal
zu zählen bringt uns hier nicht weiter. Nur ATP kann zum Beispiel für
die Hormonproduktion, für den Stoffwechseln für das Immunsystem, für die
unterschiedlcihen Gewebe genutzt werden.

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Was passiert, wenn die Energie nicht mehr in ATP umgewandelt werden kann?

Die Produktion von ATP findet grundsätzlich in den Mitochondrien statt. Fast jede Zelle hat Mitochondrien – im Schnitt ca 1000 und unser Körper produziert täglich eine ATP- Masse, welche ungefähr unserem Körpergewicht entspricht. Bei hochintensiven Belastungen sogar 200-300kg/Tag.

Kann die potenzielle Energie aber nicht in ausreichender Form umgewandelt werden, dann leiden wir unter einem Energiemangel. Auf der anderen Seite stauen sich die Energielieferanten in unserem Körper und im schlechten Fall führt es zu Entzündungen.

Fett führt so zu erhöhtem Cholesterin, einer Fettleber oder Organfett!
Zucker führt so zu Insulinerhöhung, die Zellen werden insulinresistent und Diabetes ist die Folge!

In weiterer Folge nimmt auch die Stoffwechselaktivität ab und ebenso die Immunfunktion, weil schlicht und ergreifend die Energie fehlt. Ebenso ist der „Ofen aus“ – die Leistungsfähigkeit nimmt ab. Gerade die aerobe Leistungsfähigkeit ensteht im Mitochondrium und wenn diese Funktionalität der Energieumwandlung abnimmt, nimmt auch die (Ausdauer)Leistungsfähigkeit ab.

Was benötigen unsere Mitochondrien?

Licht

Evolutionsbedingt waren Mitochondrien nicht immer bei Säugetieren vorhanden. Sie waren vorher selbstständige Lebewesen. Sie sind mit uns Menschen eine Symbiose eingegangen und so kann der Mensch heute einen aeroben und anaeroben Stoffwechsel betreiben.

Mitochondrien nehmen Kohlenwasserstoffketten (wie zum Beispiel Zucker) und Sauerstoff, verbrennen den Zucker und produzieren Wärme und Energie.

Deshalb sind sie auch sehr lichtsensibel – Sonnenlicht mögen die Mitochondrien, blaues Licht (künstliches Licht) hingegen absolut nicht. Blaues Licht hemmt nämlich die Melatonin- Produktion, also jenes Hormon welches wir für den Schlaf benötigen. Auch der Anti- Oxidationsschutz im Gehirn ist durch eine gehemmte Melatonin- Produktion ebenfalls verringert.

Bewegung

Die Mischung machts – nämlich viel extensive Bewegung, also lockere Bewegung und gezielt hohe Intensitäten – sowohl Ausdauer und Krafttraining.

Training sorgt mitochondrial dafür, dass

  • die Biogenese (Wachstum) angetrieben wird,
  • die Fusion (Zusammenschluss) funktioniert
  • die Fission (Teilung, Abspaltung von kranken Teilen der Mitochondrien) passiert
  • die Mitophagy (Verdauung von Mitochondrien- Resten) einsetzt

In den letzten Jahren hat sich hier das „polarized training“ nach Dr. Stephen Seiler bewährt, welches ich auch selbst praktizieren und in in der Trainingsplanung meiner Athlet*innen berücksichtige.

Dieses „polarized training“ teilt sich in 3 Zonen:

Zone 1 = < aerobe Schwelle; bis ca 70% der maximalen Herzfrequenz (ca. 70-80%)

                ein hoher zeitlicher Aufwand soll hier absolviert werden

Zone 2 = aerobe bis anaerobe Schwelle, keine direkte und extensive (ca. 10%)

                keine konkrete Trainingsplanung, eher als Passage in Richtung Zone 3 zu sehen

Zone 3 = > anerobe Schwelle; > 90 % der maximalen Herzfrequenz (ca. 10-20%)

                Diese muss strukturiert und mit Bedacht auf die Ermüdung geplant werden
                Verletzungsrisiko steigt

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Mehr Informationen findet ihr auch unter folgendem Blogartikel von mir: Laktatdynamik verstehen und seine Leistung verbessern

Sauerstoff – bewusste Atmung

Warum atmen wir bzw. verspüren wir atmen zu müssen, wenn wir die Luft anhalten?

Wer etwa glaubt, um Sauerstoff in unseren Körper zu bekommen der irrt. Viel mehr geht es darum das angefallene CO2 loszuwerden, welches wir durch den Stoffwechsel produzieren.

Wir atmen auf Grund unseres hektischen Lebensstils aber immer flacher, immer weniger oft bewusst tief ein und aus und damit auch öfter.

Das heißt wir schieben praktisch die Luft in der Luftröhre hin und her. Wim Hoff „The Iceman“ hat in einer Studie bewiesen, dass durch bewusstes Atemtraining direkter Einfluss auf unser Immunsystem genommen werden kann.

 

Zwei Gruppen wurden verglichen, wobei eine Gruppe mit Atemtechnik und die andere ohne Atemtechnik bakterielle Endotoxine gespritzt bekommen haben. Die Gruppe mit der Atemtechnik hatte ein viel ausgeprägtere Immunantwort und weniger Symptome als die Personen aus der Gruppe ohne Atemtechnik.

Kälte

Unser Körper ist gewohnt 22°C all year long – keine Kälte-, keine Hitzeexposition. Extreme Kältereize bringen den Fettstoffwechsel in Gang und reizen unsere Mitochondrien.

Wir Europäer sind vor ca. 40.000 bis 100.000 Jahren aus Afrika ausgewandert und so hat es sich evolutionsbedingt ergeben, dass Kälte für uns ein wichtiger Reiz geworden ist.  Kälte hat den Effekt Wärme zu generieren.

Grundsätzlich hat das Mitochondrium die Aufgabe Energie zu produzieren, doch durch einen Kurzschluss in unseren Mitochondrien (durch das Molekül UCP-1, welches durch Kältereize aktiviert wird) entsteht Wärme.

Also die Elektronen werden kurzgeschlossen und anstatt ATP zu produzieren, entsteht Wärme. Durch eben den Kältereize wird dieses Molekül in unser Fettgewebe eingebaut und das weiße Fettgewebe wird so zu braunem stoffwechselaktiven Fettgewebe.

Mehr Informationen findet ihr auch unter folgendem Blogartikel von mir: Nichts für Warmduscher

Essen, Hunger & Nährstoffe

Über Jahrmillionen wurde unser Körper darauf konditioniert zuerst jagen und dann essen. Heutzutage ist die einzige Bewegung, um an Essen zu gelangen oft nur der Griff zum Handy und der Lieferservice steht vor der Tür. Oft essen wir auch einfach nur weil es 12 Uhr ist und alle Pause machen und essen gehen –  Hunger verspüren wir oftmals nicht. Aber wozu führen wir dann Essen zu? Wer kennt noch den Unterschied zwischen Hunger und Gusto?

Bei den Forschungen bezüglich des intermittierenden Fasten hat sich bei Tierversuchen herausgestellt, dass bei einem reduzierten Nahrungsangebot über den Tag verteilt, Krankheiten erst später auftraten und die Mäuse länger lebten.
Gab ma den Müsen nur 3 Stunden am Tag zu Essen, so lebten diese um bis zu 40% länger und bekamen sehr viel später Erkrankungen.

 

Mehr Informationen findet ihr auch unter folgendem Blogartikel von mir: Back to Basics

Take- home message

 Ohne Energie kein Leben.

Am Lebensstil etwas zu änder kostet Energie und Zeit. Wenn man an seiner Situation etwas ändern möchte, dann muss man bei sich selbst anfangen. Der bisherige Weg hat offensichtlich nicht zum Erfolg geführt.

Unser Lebensstil hat immensen Einfluss auf unsere Gesundheit, auf unsere Lebensenergie, auf unsere Lebensfreude – mehr als wir glauben und wir haben es tagtäglich selbst in der Hand. Du kannst heute entscheiden, wie deine nächsten Jahre sein werden.

Wichtige Eckpfeiler für eine artgerechte Lebensweise

  • Zuerst bewegen, dann essen
    Viel Bewegung, am besten in der Natur und im Sonnenlicht; z.B. das Auto vom Ziel ein bisschen weiter weg parken und den restlichen Weg zu Fuß zurücklegen oder mit dem Rad in die Arbeit fahren
  • Keine Industrienahrung/Fertigprodukte – so viel wie möglich selbst herstellen
    Das spart nicht nur Geld, sondern auch eine Menge an Kalorien und Unmengen an Zusatzstoffen, welche für unseren Körper nicht verwertbar sind
  • Regelmäßiges Schlafen ist für die Regeneration essenziell
    Einschlaf- & und Aufstehzeiten planen (und sich auch daran halten)
    Zeiten fixieren ohne Tablet, Handy, Fernseher (Blaulicht hemmt die Melatonin- Produktion)
  • Bewusst Zeit für sich nehmen und sich nicht die Zeit stehlen lassen
    Bewusstes tiefes Atmen (Bauchatmung – 6 Sekunden einatmen, 4 Sekunden ausatmen)
  • Täglich kalt duschen
    Auch Kältereize bringen uns aus dem Gleichgewicht, zwingen uns Wärme zu produzieren und das bringt unsere Schilddrüse wieder in Fahrt und ebenso unseren Fettstoffwechsel
    https://www.youtube.com/watch?v=t0LWOW4bpTw
  • Mikronährstoffe supplementieren
    Bewusste Ernährung ist die Basis, aber auch folgende Supplemente kann ich mit ruhigem Gewissen empfehlen und man merkt sehr rasch eine Verbesserung:
    • Omega3
    • Magnesium-Glycinat (300mg mindestens, bei Stress und sportlicher Betätigung auch 600mg)
    • Vitamin D (4000iE) für den Erhalt